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Wenn Agilität Mitarbeitende in den Wahnsinn treibt

Willkommen in der wunderbaren Welt des Chamäleons, einer mittelgroßen Organisation, die Agilität nicht nur als Schlagwort nutzt, sondern es zum Lebenselixier gemacht hat.


In dieser abstrakten Zukunftsvision finden wir eine Firma, in der die Agilität so weit gediehen ist, dass die Mitarbeitenden fast nicht mehr wissen, ob sie vorwärts oder rückwärts gehen sollen. Aber hey, zumindest kann man behaupten, dass sie beweglich sind! Das sind die letzten Schritte von Chamäleon, um Agilität in den eigenen vier Wänden zur Perfektion zu bringen:


Schritt eins: Alles bewegt sich im Unternehmen.

Lass uns die Schreibtische durch Laufbänder ersetzen. Ja, du hast richtig gehört. In diesem Chamäleon-Unternehmen bewegt sich alles im wahrsten Sinne des Wortes. Die Mitarbeitenden werden von ihren Laufbändern kontinuierlich durch das Büro gezogen, um ihre Kreativität anzukurbeln und die Fluktuation unter den Sitzpositionen zu gewährleisten. Wer braucht schon einen festen Platz, wenn man sich doch permanent bewegen kann?


Schritt zwei: Agilität hoch zwei!

Agilität auf die Spitze treiben. Moment, haben wir das nicht schon getan? Aber natürlich nicht! Das Chamäleon-Unternehmen übertrifft sich selbst, indem es agil bis zur Exzellenz wird. Alle Mitarbeitenden müssen sich mindestens dreimal täglich eine neue Aufgabe suchen, um ihre agilen Fähigkeiten zu testen. Und nur für den Fall, dass sie das nicht schaffen, gibt es das beliebte Rädchen der Aufgabenlotterie, um die Herausforderung noch spannender zu gestalten.


Schritt drei: Kommuniziert wird nur noch agil.

Agile Kommunikation. Was früher einfach «Reden» genannt wurde, ist jetzt ein kompliziertes und extrem flexibles Konzept. Die Mitarbeitenden kommunizieren ausschließlich über Emojis und GIFs, um sicherzustellen, dass keine klaren Informationen mehr ausgetauscht werden können. Wer braucht schon Klarheit, wenn man stattdessen eine Vielzahl von missverständlichen Bildern nutzen kann?


Schritt vier. Wer braucht noch ein Büro?

Virtuelle Realität. Das Chamäleon-Unternehmen hat sich für die Zukunft gerüstet und setzt ausschließlich auf virtuelle Realität. So können die Mitarbeitenden von überall arbeiten - ob im Büro oder zu Hause, spielt keine Rolle mehr. Die einzige Voraussetzung ist, dass sie Zugang zu einem VR-Headset haben.


Schritt fünf. Wir sind nur noch online.

Sei immer online, gehe ja nie offline! Dieser Punkt scheint selbstverständlich zu sein, aber er wird trotzdem noch einmal explizit genannt: Um Erfolg in der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts zu haben, muss man permanent online sein!


Schritt sechs: Wer braucht noch einen festen Job?

Kündige deinen festen Job! Wenn du all diese Punkte befolgst, wirst du bald feststellen, dass du deinen sicheren, festen Job nicht mehr brauchst. Denn in der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts gibt es keine sicheren Jobs mehr - nur freie Mitarbeitende, die für verschiedene Unternehmen arbeiten.


Schritt sieben: Du musst nur flexibel sein!

Finde dich damit ab! In der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts ist nichts sicher - aber das ist okay! So long as you're flexible and can adapt to change, you'll be just fine.


Aber Moment mal, was ist mit den Mitarbeitenden, die mit dieser übertriebenen Agilität nicht mehr umgehen können? Keine Sorge, das Chamäleon-Unternehmen hat dafür eine Lösung. Die katastrophale Überforderung wird durch eine neu eingeführte «Wahnsinnsstunde» ausgeglichen. In dieser Stunde dürfen die Mitarbeitenden ihren Verstand ausschalten und absurd sein, um das natürlich chaotische Umfeld zu umarmen. Ja, du hast richtig gehört. Wir geben die Kontrolle auf, um der Agilität einen weiteren Schub zu geben.


Ironie beiseite...

Das Chamäleon-Unternehmen sieht eine Welt vor, in der Agilität um jeden Preis verfolgt wird. Aber ist wirklich alles agil erledigt? Ist diese extreme Form der Beweglichkeit wirklich für alle geeignet? Die Diskussion darüber, ob Agilität in allen Lebensbereichen sinnvoll ist, bleibt weiterhin aktuell.

Seien wir ehrlich, es ist großartig, flexibel und anpassungsfähig zu sein. Aber vielleicht ist es doch auch manchmal in Ordnung, einfach mal still zu stehen und die Dinge etwas konventioneller anzugehen. Denn am Ende des Tages brauchen wir nicht nur Laufbänder und Emojis, sondern auch klare Kommunikation und den Raum, um uns zu entwickeln.


In dieser abstrakten Zukunftsvision des Chamäleon-Unternehmens wird Agilität auf die Spitze getrieben, aber mit einem augenzwinkernden Blick auf die möglichen Fallstricke. Lass uns gemeinsam darüber nachdenken, wie viel Agilität wirklich gesund ist und wie wir sicherstellen können, dass unsere Organisationen nicht im Agilitäts-Wahnsinn versinken.


Genau das tun wir - zusammen mit unseren Kund:innen - in Workshops und Prozessen, in den es darum geht, agiler, innovativer oder auch nachhaltiger zu werden. Ihr merkt schon, Humor und leichtes Denken ist uns wichtig, das spürt man doch auch in diesem Text ;-) Hast du Lust, uns näher kennenzulernen? Melde dich doch einfach unverbindlich per Mail.


Ach ja... und gleich noch etwas! Wir sind aktuell in der Schreibe der nächsten Ausgabe von INNOV8!, unserem digitalen Innovationsmagazin. Thema der kommenden Ausgabe: Was du machen kannst, um das oft zitierte Hamsterrad im Unternehmen für einmal zu stoppen, damit du Zeit und Raum findest, die Organisation weiter zu entwickeln. Falls du noch kein (kostenloses) Abo hast - aber das kann ja fast nicht sein ;-) - abonniere jetzt noch rasch und sichere dir damit die nächste Ausgabe zum Thema «Ambidextrie». Als Goodie erhältst du damit die letzte Ausgabe, in der du alles Wissenswerte zum Thema «SERIOUS PLAY - Wie man spielerisch zum Erfolg kommt».



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