Warum Kreativräume nur ein kleines Puzzleteil sind, um innovativer zu werden
Innovation und Kreativität sind entscheidende Treiber im heutigen Geschäftsumfeld. Unternehmen und Organisationen suchen ständig nach Wegen, diese Elemente in ihren Alltag zu integrieren. Ein populärer Ansatz ist die Einrichtung von Kreativräumen – speziell gestalteten Bereichen, die Kreativität und Innovation fördern sollen. Doch sind diese Räume wirklich die Lösung für eine nachhaltige Innovationskultur?
Was sind Kreativräume?
Kreativräume sind physische oder virtuelle Umgebungen, die darauf ausgelegt sind, Kreativität und Innovation zu stimulieren. Sie bieten eine Auszeit vom normalen Arbeitsplatz und sind oft ausgestattet mit bunten Möbeln, flexiblen Arbeitsbereichen und vielfältigem technologischem Zubehör. Die Idee ist, dass solche Räume das kreative Denken anregen und die Zusammenarbeit verbessern.
Die Grenzen von Kreativräumen
Obwohl Kreativräume Vorteile bieten, sind sie nicht die All-in-One-Lösung für Innovationsherausforderungen. Sie können zwar kurzfristige kreative Schübe fördern, doch ohne weitere Unterstützung und Integration in die Unternehmenskultur bleiben sie isolierte Inseln der Kreativität.
1. Kultur und Mindset
Innovation beginnt mit der Kultur und dem Mindset eines Unternehmens. Ein Kreativraum allein kann eine geschlossene, hierarchische und risikoaverse Kultur nicht in eine innovative verwandeln. Es bedarf einer tiefgreifenden Veränderung in der Art und Weise, wie Mitarbeiter denken, zusammenarbeiten und Risiken eingehen.
2. Prozesse und Strukturen
Innovative Ideen benötigen geeignete Prozesse und Strukturen, um realisiert zu werden. Kreativräume bieten zwar den Raum für Ideenfindung, doch ohne effektive Prozesse, die diese Ideen aufgreifen, bewerten und umsetzen, verpuffen sie wirkungslos.
3. Führung und Unterstützung
Die Rolle der Führungskräfte ist entscheidend. Sie müssen Innovation nicht nur unterstützen, sondern auch vorleben. Führungskräfte müssen bereit sein, neue Ideen zu fördern, Experimente zu ermutigen und auch Misserfolge als Teil des Lernprozesses zu akzeptieren.
Kreativräume sind nur ein Teil eines Activity Based Working-Konzepts
Activity Based Working (ABW) ist ein fortschrittliches Arbeitskonzept, das darauf abzielt, die Arbeitsumgebung flexibler und effizienter zu gestalten. In diesem Konzept wird der Arbeitsplatz nicht mehr als fester Schreibtisch für alle Mitarbeitenden gesehen, sondern als eine Reihe von verschiedenen Bereichen, die für unterschiedliche Arbeitsweisen und -anforderungen gestaltet sind. Kreativräume sind ein Bestandteil dieses Konzepts, aber sie sind nur ein Element in einem breiteren Spektrum an Arbeitsbereichen, die ABW bietet.
ABW basiert auf der Erkenntnis, dass verschiedene Aufgaben unterschiedliche Umgebungen und Ressourcen erfordern. Nein, es gibt nicht bloss Büros und Sitzungszimmer! Neben Kreativräumen umfasst ABW bspw. auch:
Stille Arbeitsbereiche: Für Aufgaben, die Konzentration und Ruhe erfordern.
Kollaborationszonen: Ausgestattet mit Technologien und Möbeln, die Teamarbeit und Meetings unterstützen.
Lern- und Schulungsbereiche: Speziell ausgestattete Orte für Training und Weiterbildung.
Erholungszonen: Bereiche zur Entspannung und Regeneration, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern.
Eine umfassende Auflistung, welche Aktivitäten in einem ganzheitlichen AWB-Konzept beinhaltet sein können oder sollten, erhältst du, wenn du auf den untenstehenden Link klickst. Damit lädtst du eine entsprechende Infografik als PDF-Dokument herunter. Die Infografik beschreibt 22 mögliche Arbeitsbereiche einer modernen Organisation.
Fazit zum Kreativraum in der Firma
Kreativräume sind ein nützliches Werkzeug, um Innovation und Kreativität zu fördern, aber sie sind nur ein Teil des Puzzles. Eine umfassende Innovationsstrategie erfordert die Kombination aus räumlichen Veränderungen, kulturellem Wandel, struktureller Anpassung und kontinuierlicher Förderung und Ausbildung. Erst dann können Unternehmen ihr volles Innovationspotenzial entfalten.
Zwei Hinweise in eigener Sache
Kreativräume sind ein kleines Puzzleteil, um in einer Organisation kontextuelle Freiräume sicherzustellen. Die nächste Ausgabe des digitalen SOULWORXX-Magazins INNOV8! handelt von diesen Freiräumen. Wer sicherstellen will, die Ausgabe bei Erscheinen direkt in die Mailbox zu erhalten, abonniert das kostenlose Magazin am besten noch heute.
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