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Prototyping in der Prozessentwicklung – kreative Wege zur Prozessgestaltung

Warum Prototyping in der Prozessentwicklung Sinn macht

Während Produkt-Prototypen oft als greifbare Modelle auf dem Tisch landen, ist Prototyping in der Prozessentwicklung komplexer: Prozesse sind dynamisch, interaktiv und unsichtbar. Genau deshalb lohnt es sich, sie erlebbar zu machen. Prototyping in der Prozessentwicklung bedeutet, ein zukünftiges Zusammenspiel von Rollen, Interaktionen oder Abläufen testweise darzustellen – um zu erkennen, was funktioniert, wo es klemmt und wie Nutzer:innen bzw. Prozessbeteiligte reagieren.


Praxisnah: Methoden für Prototyping in der Prozessentwicklung

Das Testen von Prozessen funktioniert sehr gut, indem man sie im wahrsten Sinne des Wortes «spielt». Diese Methode wird auch als «Improvisationstheater» oder «szenisches Spiel» bezeichnet. Sie hat jedoch wenig mit TV-Comedy-Formaten wie «Schillerstrasse» oder «Wir müssen reden» zu tun. Vielmehr geht es darum, innerhalb eines Prozesses, der noch nicht funktioniert wie gedacht, (schau)spielerisch neue Lösungsansätze zu erproben. Doch nicht jeder fühlt sich in einer solchen Rolle wohl. Deshalb zeigen wir in diesem Artikel, wie sich Prozesse generell prototypisch im Rahmen der Prozessentwicklung gestalten und testen lassen.


Szenisches Spiel: Prozesse erleben statt nur analysieren

Es ist ein intensives Training für Empathie, Prozesslogik und Veränderungsresilienz. Wer selbst erlebt, wie sich eine Rollenüberlastung anfühlt, versteht deutlich besser, wo organisatorische Stolpersteine liegen – und entwickelt Lösungen, die nicht nur rational, sondern auch emotional tragfähig sind.

Improvisationsbasiertes Rollenspiel – auch als szenisches Spiel oder Improvisationstheater bekannt – ermöglicht es Teams, einen Prozess Schritt für Schritt durchzuspielen. Das schafft emotionale Nähe, macht Schwächen sichtbar und führt oft zu überraschenden Aha-Momenten. Schauspielerisches Talent ist dabei nicht gefragt, sondern Offenheit, eine gute Moderation und eine vertrauensvolle Atmosphäre.

Diese Form des Erlebens gilt als eine der wirkungsvollsten Methoden im Prototyping in der Prozessentwicklung, da sie kognitive Einsichten mit emotionaler Erfahrung verbindet.


Das Prinzip des Visual Storytellings

Gerade bei der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen hilft visuelles Erzählen. Ein einfaches Bild kann oft mehr verdeutlichen als viele PowerPoint-Folien – und lädt dazu ein, mitzudenken, mitzumalen und mitzudiskutieren.


Storyboard & Visualisierung: Prozesse denken wie Comics

Dieser Ansatz eignet sich besonders gut für Teams, die sich erst an kreative Arbeitsformen herantasten. Durch das schrittweise Visualisieren entsteht ein gemeinsames Verständnis – auch nonverbale Kommunikation wird sichtbar und kann reflektiert werden.

Durch gezeichnete Szenen lassen sich Abläufe einfach und kollaborativ darstellen. Mit wenigen Strichen werden Engpässe, Übergaben oder Kommunikationsbrüche sichtbar – eine ideale Methode für visuell arbeitende Teams.

Skripte helfen, Unsicherheiten zu verringern, ermöglichen gezielte Fragen („Was wäre, wenn…?“) und lassen sich hervorragend mit Perspektivwechseln kombinieren – besonders hilfreich, wenn Veränderungsprozesse sensibel oder politisch aufgeladen sind.

Die Grafik zeigt eine dynamische, handgezeichnete Visualisierung zum Thema Prototyping in der Prozessentwicklung. Sie illustriert in einem lockeren, skizzenhaften Stil eine Vielzahl von Prozessschritten, Interaktionen und Kommunikationsflüssen zwischen Menschen, digitalen Geräten und Dokumenten. Zentrale Elemente sind stilisierte Personen, Smartphones, Diagramme, Cloud-Symbole, Dateien, Präsentationen und Dialogfelder, die über Pfeile miteinander verknüpft sind. Die dargestellten Abläufe spiegeln typische Schritte des iterativen Prototypings wider: Ideenfindung, Visualisierung, Feedback, Anpassung und Kommunikation im Team. Der Fokus liegt auf kollaborativen Abstimmungen und der schrittweisen Verfeinerung von Lösungen in einem offenen, agilen Setting. Am unteren Rand der Grafik sind mehrere Personen dargestellt, die sich austauschen oder auf einzelne Prozessschritte hinweisen, was die Bedeutung des sozialen Dialogs im Entwicklungsprozess unterstreicht. Die Farben Blau, Orange und Schwarz strukturieren die Zeichnung visuell, ohne starre Hierarchien zu erzeugen. Insgesamt vermittelt die Illustration die Idee, dass Prozessentwicklung nicht linear, sondern vielmehr als kreativer, rückgekoppelter und interaktiver Prototyping-Zyklus gedacht wird.
Bild erstellt mit Midjourney, Darstellung eines Storyboards als Prototyp in der Prozessentwicklung.

Walkthroughs & Flipcharts: Einstieg ins Prototyping in der Prozessentwicklung

Gerade bei komplexen Schnittstellen-Prozessen helfen physische Modelle, Unsichtbares sichtbar zu machen. Die Methode fördert aktives Zuhören, weckt das innere Kind – und bringt mit spielerischer Ernsthaftigkeit überraschende Erkenntnisse hervor.

Mit Marker und Post-its wird der Prozessverlauf manuell oder digital abgebildet. Die Beteiligten gehen ihn gemeinsam durch – oft ein idealer Einstieg ins Prototyping in der Prozessentwicklung.

Diese Methode liefert eine dateninformierte Grundlage für Prozessentscheidungen. Durch direktes Beobachten von Nutzerreaktionen erhältst du nicht nur funktionales, sondern auch emotionales Feedback – ein oft unterschätzter Hebel für Prozessqualität.


Rollenspiele mit Skripten: Sicherheit durch Struktur

Wer sich nicht spontan auf Improvisation einlassen möchte, kann mit vorbereiteten Rollen und Szenen arbeiten. Das sorgt für Klarheit und reduziert die Angst vor dem Ungewissen – besonders bei skeptischeren Zielgruppen.


LEGO Serious Play & Modelle: Prozesse in 3D denken

Mit LEGO-Elementen oder anderen Modellbausystemen lassen sich Prozesse physisch darstellen. Das fördert Kreativität, Dialog und ein gemeinsames Verständnis – auch über Systemgrenzen hinweg. Eine etablierte Methode für kreatives Prototyping in der Prozessentwicklung, besonders in interdisziplinären Teams.


Die Fotografie zeigt eine detailreiche LEGO-Modelllandschaft, die eine industrielle Produktions- oder Prozessumgebung simuliert. Zentral im Bild stehen zwei LEGO-Figuren – eine mit Bauarbeiterhelm und die andere in klassischer Arbeitskleidung –, die inmitten eines komplexen Netzwerks aus Rohrleitungen, Maschinenmodulen, Ventilen und Steuerungseinheiten positioniert sind. Das Setting vermittelt den Eindruck eines prototypischen Fabrik- oder Techniklayouts. Die Miniaturszene ist liebevoll gestaltet und enthält zahlreiche Elemente, die auf Prozessflüsse, Sicherheitsvorrichtungen und operative Abläufe hinweisen. Im linken Vordergrund steht eine kleine gelbe Tafel mit einem schematischen Diagramm, was auf Planungs- oder Steuerungsprozesse hinweist. Die gesamte Konstruktion stellt ein plastisches Beispiel für Prototyping in der Prozessentwicklung dar – hier in Form eines haptischen, visuellen Modells, das genutzt wird, um Abläufe zu simulieren, Schwachstellen zu erkennen und kollaborativ Lösungen zu entwickeln. Die Verwendung von LEGO als Medium betont den experimentellen, iterativen Charakter des Prototypings und ermöglicht es, komplexe Prozesse in einem greifbaren Format zu analysieren und zu optimieren.
Bild erstellt mit Midjourney, Darstellung eines Prototyp in der Prozessentwicklung mit LEGO-Steinen und -Figuren.

User Testing & Mock-Ups: Prozesse in Simulation testen

Besonders bei digitalen Services lohnt es sich, Prozessschritte direkt am Interface oder einem klickbaren Mock-Up zu simulieren. Beobachtung, Feedback und iterative Anpassung machen den Ablauf sichtbar und optimierbar – ein praxisnaher Ansatz im Prototyping in der Prozessentwicklung, insbesondere für UX-orientierte Teams.


Prototyping in der Prozessentwicklung – Das szenische Spiel


Ein Cheatsheet mit den 15 wichtigsten Tricks

Du möchtest dich für das «szenische Spiel» entscheiden – die stärkste, aber auch herausforderndste Form des Prototyping in der Prozessentwicklung? Dann hilft dir diese strukturierte Übersicht mit den 15 wichtigsten Tricks für erfolgreiches Impro-Theater in der Prozessarbeit:


1. Wähle ein klares Thema - Formuliere präzise, worum es in der Szene geht – z. B. ein konkreter Prozessschritt oder ein Kundenerlebnis.

2. Definiere Ziel & Zweck des Spiels - Mach transparent, was die Szene bezwecken soll – etwa Schwachstellen erkennen, Emotionen spüren oder Rollenverständnis klären.

3. Wähle einfache Requisiten - Nutze Alltagsgegenstände als symbolische Hilfsmittel, um Szenen anschaulich und greifbar zu machen.

4. Starte mit einem Icebreaker - Beginne mit einer kurzen, spielerischen Übung, um Hemmungen abzubauen und Energie aufzubauen.

5. Beginne in kleinen Gruppen - Reduziere die Gruppengrösse (2–4 Personen), damit sich Teilnehmende sicherer fühlen und aktiver mitmachen.

6. Zeitlimit setzen (max. 10 Min. Szene) - Halte Szenen kurz und fokussiert, um Aufmerksamkeit und Energie hochzuhalten.

7. Verwende einfache Sprache - Ermutige zur klaren, verständlichen Kommunikation – ohne Fachjargon oder unnötige Komplexität.

8. Nutze eine Moderation - Eine neutrale Person führt durch die Übung, strukturiert das Geschehen und sorgt für Fokus.

9. Stelle Beobachtende ab - Teilnehmende können auch bewusst nur beobachten und danach gezielt Feedback geben.

10. Lass Szenen mehrfach durchspielen - Wiederholungen mit Variationen fördern tiefere Einsichten und alternative Lösungsansätze.

11. Nutze Perspektivenwechsel - Lass Teilnehmende andere Rollen übernehmen (z. B. Kund:innen, Support, Management), um neue Blickwinkel zu erleben.

12. Plane Reflexionszeit ein - Gib Raum, um Erfahrungen zu besprechen – was hat überrascht, irritiert, funktioniert?

13. Filme (wenn möglich) - Aufzeichnungen ermöglichen spätere Analysen und decken verborgene Muster oder nonverbale Signale auf.

14. Baue Humor ein - Erlaube Leichtigkeit – Lachen verbindet und öffnet die Tür zu echter Kreativität.

15. Ermutige zu Übertreibungen - Spielerisches Überzeichnen macht blinde Flecken sichtbar und fördert bewusstes Nachdenken.


Cheatsheet mit 15 praxisorientierten Tipps für szenisches Spiel im Rahmen von Prototyping in der Prozessentwicklung. Die Grafik zeigt strukturierte Empfehlungen wie z. B. das Setzen eines klaren Themas, einfache Requisiten, kleine Gruppen, klare Sprache, sowie den Einsatz von Beobachtenden und Moderation zur Unterstützung kreativer Entwicklungsprozesse.
Cheatsheet mit 15 praxisorientierten Tipps für szenisches Spiel im Rahmen von Prototyping in der Prozessentwicklung.

Möchtest du das doppelseitige Cheatsheet mit allen 15 Kniffs als PDF-Dokument? Lade es über den nachfolgenden Link kostenlos herunter:



Du fühlst dich noch nicht ganz bereit für das szenische Spiel im Rahmen des Prototyping in der Prozessentwicklung?

Dann unterstützen wir dich gerne mit gezielten Formaten – abgestimmt auf deine Organisation, euer Mindset und eure Zielgruppe.


5 kreative Angebote von SOULWORXX zum Prototyping in der Prozessentwicklung

Diese Formate bringen kreative Dynamik in deine Prozessgestaltung – ob als Warm-up, intensives Lab oder Facilitator-Training:

  • Szenisches Prozesslabor: Wir testen deine Abläufe live mit deinen Teams – inklusive Planung, Moderation und Dokumentation.

  • Impro-Kickoff für Innovationsteams: Warm-ups für mutiges Denken und szenisches Arbeiten in Innovations-, UX- oder Design-Teams.

  • Design Meets Theater: Co-Facilitation mit Schauspielprofi und DT-Coach – für erfahrene Teams, die sich weiterentwickeln wollen.

  • 360°-Prozessspiel: Kundenreise als Theaterszene mit Perspektivwechsel – inklusive Drehbuch, Storyboard und Regie.

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