Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle – Wie Unternehmen vom Leistungssport lernen
- Markus Müller
- vor 6 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle: Warum wir neue Wege gehen müssen
Wer «Ziele setzen» sagt, denkt oft an die allseits bekannten SMART-Ziele. Doch seien wir ehrlich: Zu oft landen Zielvereinbarungen in Schubladen, werden zur Pflichtübung im HR-Prozess oder entfalten keine echte Wirkung. Zeit also für ein Upgrade. «Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle» heisst: Wir blicken dorthin, wo Ziele Leben bedeuten – in den Spitzensport. Denn nirgends sonst sind Zielsysteme so existenziell, so durchdacht, so motivierend. Und: Wir übertragen dieses Wissen systemisch und sportpsychologisch fundiert in die Unternehmenswelt. Genau darum haben wir PERFOCUS© entwickelt – ein Modell für zukunftsorientiertes Zielmanagement mit dem Slogan: Ziele mit Klarheit und Wirkung.

Die Blogartikel in dieser 3-teiligen Serie
Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle – Wie Unternehmen vom Leistungssport lernen
Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle: Was der Leistungssport besser macht
Im Spitzensport sind Ziele nicht nur Zielvereinbarungen, sondern Motor, Kompass, Richtschnur und mentale Ressource zugleich. Forscher wie Weinberg & Gould (1995, 1. Auflage) haben gezeigt, wie differenziert und wirksam Zielsysteme im Sport funktionieren:
Unterscheidung von Zieltypen: Prozessziele, Leistungsziele und Ergebnisziele wirken auf unterschiedlichen Ebenen.
Chronologische Staffelung: Kurz-, mittel- und langfristige Ziele strukturieren den Entwicklungsprozess.
Systematische Implementation: Ziele sind in Trainingsprozesse eingebettet, werden protokolliert, überprüft und weiterentwickelt.
Mentale Verankerung: Athlet:innen setzen sich emotional mit ihren Zielen auseinander, entwickeln Commitment und Handlungskraft.
Kurz: Zielsysteme im Sport sind lebendig, dynamisch und hochgradig personalisiert.

Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle: Das PERFOCUS©-System im Überblick
Basierend auf dem erweiterten Modell aus dem Leistungssport haben wir PERFOCUS© entwickelt – ein innovatives Zielsetzungssystem für Unternehmen – ideal für moderne Teams, agile Organisationen und High-Performance-Kulturen.
Phase 1: Anamnese & Kontextverstehen
Zielmanagement systemisch und sportpsychologisch betrachtet beginnt mit Verstehen.
Praxisbeispiel: Starte mit einem Jahresauftakt-Workshop im Januar: Das Team reflektiert mittels Canvas-Boards den mentalen IST-Zustand, analysiert die aktuelle Teamdynamik (z. B. mit LEGO Serious Play oder Stimmungsbarometer) und dokumentiert externe Herausforderungen auf digitalen Whiteboards (Miro/Mural). Beteiligt: Teamleitung, HR, ggf. externe Coaches.
Phase 2: Vision & Wunschformulierung
Ziele entstehen aus Resonanz, nicht aus Druck.
Praxisbeispiel: Im Februar folgen visuelle Visions-Sessions. Mitarbeitende gestalten Moodboards oder Zukunfts-Collagen. In Führungsteams werden Storytelling-Formate eingesetzt: «Wie sieht unser Erfolg in einem Jahr aus?». Tools: Canva, Notion, interaktive Templates. Format: 1 halber Tag plus individueller Reflexionsauftrag. Optional in Retreat-Atmosphäre durchführbar. Ziele, die durch aktive Mitwirkung entstehen, sind nachhaltiger und wirksamer, weil sie aus eigenem Antrieb resultieren und nicht von aussen auferlegt werden.
Phase 3: Realitätscheck & Zielsplit
SMART-Ziele weitergedacht: Ansätze aus dem Spitzensport
Praxisbeispiel: Im Frühjahr (März/April) wird eine «Zielarchitektur» entwickelt. Jedes Team definiert Minimal-, Normal- und Optimalziele und priorisiert sie mittels Voting Tools (z. B. Slido). Daraus entstehen Leistungs-, Prozess- und ggf. Resultatziele. Diese werden in ein «Team-Zielcockpit» übertragen (Excel-Dashboards, Monday.com, Asana).
Phase 4: Umsetzung & Integration
Zielsetzung und Motivation in agilen Organisationen braucht Alltagstauglichkeit.
Praxisbeispiel: Die Umsetzung startet zum Quartalswechsel. Ziele werden in die Weekly-Plannings integriert, z. B. mit «Ziel-Touchpoints» in den ersten 5 Minuten jeder Teamsitzung. Tools: Kanban-Boards, Tagesjournals, Micro-Habit-Tracker (z. B. Coach.me). Verantwortlich: Jede/r für sich und Peer-Gruppen.
Phase 5: Kontrolle, Krisenmanagement & Reframing
Zukunftsorientierte Zielsysteme für Unternehmen brauchen Resilienz.
Praxisbeispiel: Im Spätsommer (August) findet ein Ziel-Check-in statt. In Retrospektiven (Scrum-Formate, «Start/Stop/Continue») werden Fortschritte dokumentiert, Blockaden erkannt und ggf. neue Ziele definiert. Tools: Checklisten, retrospektive Fragen, einfache Notion-Templates.
Phase 6: Neuausrichtung & Energieaufbau
Zielsysteme für moderne Unternehmenskulturen sind zyklisch, nicht linear.
Praxisbeispiel: Im November/Dezember folgt eine inspirierende Reflexionsphase. Highlights, Learnings und Entwicklungsschritte werden z. B. mit «Story your Goal»-Methoden visualisiert (z. B. Comic Panels, Keynote-Slides, Time Capsule Video). Gleichzeitig werden Impulse für das neue Jahr gesammelt. Beteiligte: gesamte Organisation, crossfunktional.

Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle: Was HR und Leadership daraus lernen können
Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle für Mitarbeitende bauen auf Vertrauen, Partizipation und Sinnstiftung.
Motivation entsteht aus Selbstverantwortung, nicht aus Zielvorgaben.
Zielsysteme müssen zum Betriebssystem der Organisation passen – das heisst: kulturell, strukturell und emotional integriert sein.
Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle bedeuten nicht: andere Ziele. Es bedeutet: ein anderer Umgang mit Zielen. Ein lebendiges, systemisch integriertes Zielmanagement.
Die etwas anderen Angebote von SOULWORXX zum Thema «Zeitgemässe Zielsetzungsmodelle»
Zielsystem Deep Dive: Ein 1-Tages-Workshop für Leadership-Teams zur systemischen Analyse und Neuausrichtung bestehender Zielprozesse in eurer Organisation.
Ziel-Resonanz-Lab: Experimentierräume für motivierende, sinnstiftende Zielbilder auf Team- und Individualebene. Leistungssportler arbeiten schon lange mit visuellen Methoden, warum also auch nicht euer Team?
Peak Performance Feedback Sessions: Mentale Feedbackformate im Sinne eines Executive oder Experten Coachings mit Spitzensport-Elementen (z. B. Pre-Performance Talks*) bspw. vor wichtigen Sales Talks oder Präsentationen.
Story your Goals: Lerne die narrative Methode zur emotionalen Verankerung und Aktivierung von Teamzielen kennen.
*Ein Pre-Performance Talk ist eine kurze, motivierende Ansprache, die unmittelbar vor einer wichtigen Leistung oder einem Wettkampf gehalten wird.
Bereit für echte Klarheit & Wirkung?
Wenn du genug hast von toten Zielsystemen und endlich möchtest, dass Ziele wieder inspirieren, bewegen und verbinden, dann sprich mit uns. SOULWORXX begleitet dich mit systemischem Blick und viel Kreativität – und mit PERFOCUS©, dem Modell für Klarheit und Wirkung.
Quellen & Inspiration:
Weinberg, R. & Gould, D. (1995). Foundations of Sport & Exercise Psychology. Human Kinetics.
Grant, A. M. (2016). The role of goal setting in employee motivation (Organizational Behavior Review)
Gollwitzer, P. M. (1999). Implementation intentions: Strong effects of simple plans. American Psychologist
Locke, E. A., & Latham, G. P. (2002). Building a practically useful theory of goal setting and task motivation. American Psychologist
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