In der Welt der Unternehmen gleicht die Suche nach den besten Organisationsformen für Innovationsabteilungen der Jagd nach dem heiligen Gral – alle wollen ihn, aber niemand ist sich ganz sicher, wo oder wie er zu finden ist. Lasst uns gemeinsam in die Tiefen der Organisationsstrukturen eintauchen, um die sieben besten Formen zu erkunden.
1. Die klassische Abteilung: Das bewährte Rezept
Stell dir vor, deine Oma backt einen Kuchen – sie würde nie von ihrem bewährten Rezept abweichen. Ähnlich verhält es sich mit der klassischen Innovationsabteilung. Hier geht alles seinen geregelten Gang: feste Teams, klare Hierarchien und wohldefinierte Prozesse. Diese Struktur bietet Sicherheit und Vorhersehbarkeit, kann aber manchmal etwas zu starr sein, um wirklich bahnbrechende Ideen hervorzubringen. Achte darauf, dass die Abteilung nicht in die Falle der Bürokratie tappt, und sorge für regelmässige frische Impulse von aussen, um den Innovationsgeist am Leben zu erhalten.
Um die klassische Abteilung vor der Bürokratiefalle zu bewahren, ist es essenziell, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und des offenen Dialogs zu etablieren. Ermuntere Mitarbeitende, regelmässig Feedback zu geben und Vorschläge zu machen, wie Prozesse verbessert werden können. Nutze regelmässige Innovationsworkshops oder Hackathons, um frische Ideen zu generieren und gleichzeitig den Teamgeist zu stärken. Ein praktischer Tipp: Einrichtung eines «Innovationsbudgets», das Teams nutzen können, um neue Ideen zu testen, ohne durch langwierige Genehmigungsverfahren gebremst zu werden.
2. Moonshot-Organisation: Der Himmel ist nicht das Limit
Diese Organisationsform ist für Organisationen geeignet, die grosse Ideen denken mögen und in denen auch «Träumer und Visionäre» unter den Mitarbeitenden willkommen sind. Sie richtet sich nach dem Prinzip: «Aim for the moon. Even if you miss, you'll land among the stars.»
Diese Organisationsform eignet sich für Unternehmen, die radikale, bahnbrechende Projekte (sogenannte Moonshots) verfolgen wollen. Der Clou? Scheitern ist Teil des Prozesses. Der Fokus liegt auf Experimentieren und Lernen, was eine Kultur fördert, in der Innovationen gedeihen können. Der Haken? Nicht jedes Unternehmen ist bereit, das mit Moonshots verbundene hohe Risiko zu tragen.
In einer Moonshot-Organisation ist es wichtig, ein ausgewogenes Portfolio von Projekten zu haben. Nicht alles kann oder sollte ein Moonshot sein. Ergänze die hochriskanten Projekte durch solche mit mittlerem Risiko und schnellen, sichereren Erfolgen, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Fördere eine Kultur, in der aus Fehlern gelernt wird, und stelle sicher, dass jedes Projekt klare Lernziele hat. So kann selbst ein gescheitertes Projekt wertvolle Einsichten liefern, die in zukünftige Unternehmungen einfliessen.
3. Die konsequente Open Innovation-Organisation: Die Grenzen öffnen
Open Innovation bricht mit dem traditionellen Innovationsverständnis, indem es die Türen für Ideen von aussen öffnet. Kunden, Partner, ja sogar Wettbewerber, können Teil des Innovationsprozesses sein. Dieser Ansatz kann zu einem unglaublichen Synergieeffekt führen, erfordert aber auch ein hohes Mass an Transparenz und Vertrauen. Der grösste Fallstrick? Der Schutz des geistigen Eigentums. Hier ist ein gutes juristisches Fundament unerlässlich, um nicht die eigenen Kronjuwelen zu verschenken.
Die Herausforderung, eigene Ideen zu schützen, während man von aussen kommende Innovationen integriert, kann durch den Aufbau starker, gegenseitig vorteilhafter Partnerschaften gemildert werden. Erwäge die Einrichtung eines dedizierten Open-Innovation-Teams, das sich ausschliesslich darauf konzentriert, Beziehungen zu externen Innovatoren zu pflegen und zu vertiefen. Ein solches Team kann auch dafür sorgen, dass externe Innovationen effektiv in die internen Entwicklungsprozesse integriert werden und dass alle rechtlichen Aspekte, einschliesslich des Schutzes des geistigen Eigentums, sorgfältig gehandhabt werden.
4. Team of Teams: Die Innovationsarchitekten
Hier kommen die Innovationsarchitekten! Dieses Modell basiert auf dem Prinzip, dass ein kleines Team (oder sogar eine Einzelperson) als zentrale Drehscheibe fungiert, um für jedes Projekt massgeschneiderte, querfunktionale Teams zusammenzustellen. Diese Flexibilität ermöglicht es, schnell auf Veränderungen zu reagieren und Expertise gezielt einzusetzen. Der Knackpunkt? Kommunikation und Koordination können zur Herausforderung werden, insbesondere wenn Teams oft wechseln. Plus: Buzzwording unerwünscht! Wer dieses Modell leben will, muss ein klares Commitment abgeben und Zeichen setzen: Wenn eine Person in ein querfunktionales Projektteam berufen wird, soll sie auch die entsprechende Freistellung erhalten. Ohne wenn und aber!
Um die Herausforderungen der Kommunikation und Koordination in einem «Team of Teams» zu bewältigen, ist der Einsatz moderner Kollaborationstools unerlässlich. Tools wie Slack, Microsoft Teams oder Asana können helfen, den Informationsfluss zu erleichtern und sicherzustellen, dass alle Mitglieder auf dem Laufenden sind. Regelmässige Stand-ups oder kurze (auch Online-) Check-in-Meetings können ebenfalls dazu beitragen, dass alle Teams synchronisiert bleiben und gemeinsame Ziele verfolgen.
5. Die interne Startup-Inkubator-Organisation: Unternehmertum fördern
Hier wird das Unternehmensgelände zum Brutkasten für interne Startups. Mitarbeitende werden ermutigt, ihre eigenen Geschäftsideen zu entwickeln und voranzutreiben – unterstützt durch Ressourcen und das Know-how des Mutterunternehmens. Diese Methode fördert nicht nur Innovationen, sondern auch das unternehmerische Denken der Mitarbeitenden. Aber Vorsicht: Nicht jedes Startup wird fliegen, und das Management muss bereit sein, auch Misserfolge zu akzeptieren.
Um sicherzustellen, dass interne Startups nicht nur gedeihen, sondern auch im Einklang mit den übergeordneten Unternehmenszielen stehen, ist es wichtig, klare Richtlinien und Bewertungskriterien für die Auswahl und Unterstützung von Projekten zu etablieren. Biete Zugang zu Mentoren und Berater:innen, die den Mitarbeitern helfen können, ihre Ideen zu verfeinern und geschäftliche Herausforderungen zu meistern. Stelle ausserdem sicher, dass erfolgreiche interne Startups eine klare Bahn für die Skalierung innerhalb des Unternehmens haben, um ihre Innovationen zum vollen Potenzial zu führen.
Lies dazu auch unseren Artikel «Innovationskick Inside: Warum jedes Unternehmen interne Startups braucht»
6. Der Innovations-Ökosystem-Ansatz: Symbiose statt Soloauftritt
Hier wird das Unternehmen Teil eines grösseren Innovationsnetzwerks, das Universitäten, Forschungsinstitute, Startups und andere Partner umfasst. Durch den Austausch von Ressourcen, Wissen und Ideen entsteht ein fruchtbares Ökosystem, das Innovationen auf natürliche Weise fördert. Der Vorteil? Man profitiert von einer breiten Wissensbasis und unterschiedlichen Perspektiven. Die Herausforderung liegt allerdings in der Koordination und Pflege dieser Beziehungen – ein bisschen wie bei einer weitverzweigten Familie, in der man sich um jedes Mitglied kümmern muss, damit alle glücklich und engagiert bleiben.
Um ein effektives Innovationsökosystem aufzubauen, ist es entscheidend, regelmässige Treffen und Veranstaltungen zu organisieren, bei denen Mitglieder des Ökosystems zusammenkommen, Wissen austauschen und Kooperationsmöglichkeiten erkunden können. Solche Veranstaltungen können mit informellen Rahmenprogrammen ergänzt werden.
Lies dazu auch unseren Artikel: «Warum Unternehmen im Business Ökosystem erfolgreicher sind»
7. Die agile Innovationsfabrik: Schnell, flexibel, effektiv
Stell dir vor, dein Unternehmen wäre ein Hochleistungssportler, der nicht nur auf Höchstleistung trainiert, sondern auch auf der Spielfeldmitte blitzschnell seine Strategie an veränderte Bedingungen anpasst. Genau das verkörpert die agile Innovationsfabrik – ein Ansatz, der Unternehmen in die Lage versetzt, in einer immer komplexeren und dynamischen Welt konkurrenzfähig zu bleiben.
Das Herzstück der agilen Innovationsfabrik ist die Fähigkeit, Projekte in schnellen Iterationen voranzutreiben. Diese sogenannten Iterationen – kleine, abgeschlossene Entwicklungszyklen – ermöglichen es, Ideen schrittweise zu testen, Feedback einzuholen und den Kurs flexibel anzupassen. Dabei wird jede Iteration als ein kleines Experiment betrachtet, bei dem das Team lernt, welche Ansätze funktionieren und welche nicht. Dadurch reduziert sich nicht nur das Risiko, sondern die Ergebnisse sind oft näher an den tatsächlichen Kundenbedürfnissen.
Querfunktionale Teams: Der Motor der Innovation
In der agilen Innovationsfabrik arbeiten Teams selbstorganisiert und querfunktional – das heisst, sie vereinen verschiedene Disziplinen wie Entwicklung, Marketing, Design und Vertrieb. Diese Diversität im Team ist entscheidend, um komplexe Herausforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und innovative Lösungen zu entwickeln. Anstatt dass Entscheidungen in hierarchischen Strukturen verharren, treffen die Teams Entscheidungen direkt dort, wo die Expertise sitzt. Das beschleunigt den Prozess und sorgt dafür, dass Ergebnisse entstehen, die marktreif und praxisnah sind.
Agilität: Mehr als nur ein Schlagwort
Doch die agile Innovationsfabrik funktioniert nur, wenn Agilität mehr ist als ein Schlagwort auf dem Flipchart. Es geht darum, in allen Bereichen des Unternehmens flexibel zu denken und zu handeln. Von der Führungsebene bis zu den operativen Teams muss der Gedanke verankert sein, dass sich Märkte und Kundenanforderungen ständig verändern – und dass nur diejenigen erfolgreich bleiben, die sich anpassen können. Dies erfordert eine klare Kommunikation, transparente Prozesse und eine Führungskultur, die Vertrauen in die Eigenverantwortung der Teams setzt.
Von der Idee zur Marktreife in Rekordzeit
Der grösste Vorteil der agilen Innovationsfabrik? Die Geschwindigkeit. Während herkömmliche Ansätze oft Monate oder sogar Jahre benötigen, um neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, schafft es die agile Innovationsfabrik, diese Zeit drastisch zu verkürzen. Durch den Fokus auf kleine, umsetzbare Schritte und kontinuierliches Feedback können neue Ideen schneller in die Realität umgesetzt werden. Das Ergebnis: Ein klarer Wettbewerbsvorteil in einer Welt, in der Geschwindigkeit oft über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.
Die agile Innovationsfabrik ist nicht nur ein Modell, sondern eine Denkweise, die Unternehmen hilft, sich in einer unsicheren und schnelllebigen Welt zu behaupten. Indem sie Schnelligkeit, Flexibilität und eine Kultur des Lernens vereint, wird sie zum Schlüssel für nachhaltige Innovation und langfristigen Erfolg.
Innovation: Diese Weichen kann Organisationsentwicklung stellen, Clipdauer: 5:13 Minuten
Die besten Organisationsformen für die Innovationsabteilung: Was du beim Aufbau beachten musst!
Kultur und Mindset: Jede dieser Organisationsformen erfordert ein spezifisches Mindset und eine Kultur, die Innovation fördert. Egal, für welches Modell du dich entscheidest, stelle sicher, dass du eine Umgebung schaffst, in der kreatives Denken und Experimentieren nicht nur erlaubt, sondern gefeiert wird.
Unterstützung: Der Nutzen einer Organisationsentwicklung ist stets hoch! Doch (fast) jede Organisationsentwicklung ist eine Transformation, die begleitet sein sollte. Nutze deshalb die Unterstützung von Moderatoren, Coaches oder Mentoren, die dich auf dem Weg unterstützen und begleiten.
Flexibilität: Die Welt ändert sich rasant. Deine Innovationsabteilung sollte in der Lage sein, sich schnell anzupassen. Das bedeutet oft, Strukturen zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen.
Kommunikation: Bei all diesen Modellen spielt Kommunikation eine zentrale Rolle. Stelle sicher, dass Informationen frei fliessen und dass es klare Kanäle für Feedback und Austausch gibt.
Führung: Innovationsführung erfordert eine Balance zwischen Freiheit und Führung. Gib deinem Team den Raum, den es braucht, aber sei auch bereit, Richtung und Rahmen vorzugeben, wenn nötig.
Die besten Organisationsformen für die Innovationsabteilung: Fallstricke, die es zu vermeiden gilt!
Innovations-Theater: Achte darauf, dass die Innovationstätigkeit nicht nur Show ist, sondern echte, wertbringende Ergebnisse liefert. Es geht nicht darum, innovativ zu wirken, sondern zu sein. Achte einmal darauf, wie oft ihr die Begriffe «kreativ» und «innovativ» in euren Präsentationen, Broschüren und Flyern verwendet! Sprecht ihr nur davon? Oder seid ihr es auch wirklich? (passender Buchtipp dazu: «Hört auf, Innovationstheater zu spielen!: Wie etablierte Unternehmen wirklich radikal innovativ werden» von Jean-Philippe Hagmann (Autor)).
Silos: Auch innerhalb innovativer Strukturen können sich Silos bilden. Fördere den Austausch über Team- und Abteilungsgrenzen hinweg, um dies zu vermeiden.
Ressourcen-Fehlallokation: Innovation erfordert Ressourcen – Zeit, Geld, Personal. Stelle sicher, dass diese effektiv eingesetzt werden und nicht in Projekten versickern, die wenig Aussicht auf Erfolg bieten.
Innovation in Unternehmen ist keine Einheitsgrösse, die jeder und jedem passt. Es geht darum, das Modell zu finden, das am besten zu deiner Unternehmenskultur, deinen Zielen und deinem Marktumfeld passt. Mit ein wenig Humor (den braucht es in allen Organisationsentwicklungsprojekten) und ernsthafter Hingabe kannst du eine Innovationsabteilung aufbauen, die nicht nur überlebt, sondern blüht und gedeiht. Wer weiss, vielleicht findest du dabei deinen eigenen heiligen Gral der Innovation.
Möchtest du entdecken, welches die besten Formen für eure Innovationsabteilung sein könnten?
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